366 Spieler ließen
die Kugeln fliegen - 01.05.2023
Von Nicoline Pilz - Rhein-Neckar-Zeitung
Edingen-Neckarhausen. Nach dreijähriger Zwangspause konnte der
Boule-Club Edingen-Neckarhausen (BCEN) am 1. Mai wieder den
Schloss-Pokal austragen. Das Triplette-Turnier, heuer in seiner 39.
Auflage, ist eines von fünf Master-Turnieren, die der Deutsche Pétanque
Verband (DPV) in diesem Jahr in Viernheim, in Edingen-Neckarhausen,
Düsseldorf, Travemünde und in Stuttgart veranstaltet, wobei Ausrichter
die jeweiligen Clubs vor Ort sind. „Das Turnier ist etwas Besonderes,
weil man für die Rangliste Punkte sammeln kann“, erklärte Silke
Lachenmeier.
Sie, Gert Gröhlich und Clemens Ritter als „alter Hase“ bildeten das neue
Team der Turnierleitung. Ebenfalls neu in der Gesamtverantwortung:
Vorsitzender Gunter Mahler, der diesen Posten 2021 nach dem Rückzug
seines langjährigen Vorgängers und Clubmitbegründers Gerhard Hund
übernommen hatte. Zur Mittagszeit half Mahler an einem von zwei Grills,
dem Ansturm der Mittagsgäste Herr zu werden. Rund 50 Helfer sorgten ab
dem frühen Morgen dafür, dass alles rund lief. Egal, ob nun Brötchen
aufgebacken oder Bahnen für 80 Mannschaften gespannt werden mussten.
„Einige spielen auch Terra Libre – die suchen sich einen Platz auf den
Wegen im Park“, sagte Mahler.
Mit 366 Spielern und somit 122 Triplettes in 61 Begegnungen, komme der
Verein an seine Kapazitätsgrenze. „So viele hatten wir schon lange nicht
mehr“, sagte der Vorsitzende nach seiner Helferschicht. Seit Jahren sei
dies das am besten besuchte Turnier. „Letztes Jahr hatten wir es schon
wieder in der Vorbereitung, aber dann mussten wir es doch wegen Corona
noch einmal absagen.“ Von daher sei der Verein „doppelt froh“, dass der
1982 erstmals ausgespielte Schloss-Pokal, damals noch ein
Doublette-Turnier, wieder stattfinden könne. „Es gibt gar nicht so viele
Vereine, die so ein großes Turnier ausrichten können“, stellte Mahler
sachlich fest. Alle Eintrittsgelder werden beim Schloss-Pokal wieder
ausgeschüttet, wobei der Verein die Summe noch aufrundet. Und die Pokale
für die Erstplatzierten spendiert ebenfalls der BCEN. Jugendliche unter
18 Jahren bezahlen gar keinen Eintritt. Mit Sportwart Carsten Piater
nahm lediglich ein Vereinsspieler am Turnier teil – und auch nur
deshalb, weil er kurzfristig als dritter Mann einsprang.
Mit Jochen Leibl und Elisabeth Fenne kümmerten sich zwei Schiedsrichter
vom DPV und dem Boule, Boccia und Pétanque Verband Baden-Württemberg
e.V. (BBPV) darum, dass das sportliche Regelwerk eingehalten wurde.
Wobei eine vom DPV beschlossene Neuerung nicht überall auf Verständnis
traf. Sie bedeutete, dass nach dem Anpfiff um 10.30 Uhr nur noch Spiele,
aber keine Trainings mehr stattfinden durften – abgesehen von einer sehr
kleinen, von den Schiedsrichtern freigegebenen Fläche am
Bewirtungsstand. „Das muss man verstehen“, meinte
Vereins-Schriftführerin Lachenmeier. Denn es könne durchaus sein, dass
irgendwo noch um Punkte gespielt werde, während sich nebenan jemand
einspiele oder trainiere. Es gehe einfach darum, Ablenkungen und
Störungen zu minimieren.
Aus Drusenheim, dem früheren langjährigen Partnerclub der
Edingen-Neckarhäuser, war kein Spieler mehr am Start. Mahler hatte
bereits in der Jahreshauptversammlung im März bedauert, dass der Kontakt
trotz mancherlei Bemühungen eingeschlafen sei. „Wir haben aber andere
Spieler aus französischen Clubs dabei – grenznah aus dem Elsass“, teilte
Clemens Ritter mit. Und nach Frankreich ging dann auch der erste Rang im
A-Turnier, nebst eines hübschen neuen Pokals in Silber. |